STOPP 7

Ohne Wald

     DER WALDSEE

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Klein, aber fein – so könnte man den Waldsee in Hermsdorf beschreiben. Er bildet einen Ruhepol zwischen viel befahrenen Straßen drumherum. Es handelt sich bei dem 2,5 Hektar großen Gewässer um ein isoliertes Wassergebiet. Dabei hieß der ursprünglich eiszeitliche Teich früher auch Sandsee und wurde aufgrund des Rittergutbesitzers Ludwig Lessing auch Lessingsee genannt.

Drumherum befindet sich heute das so genannte Waldseeviertel, das rund um den Waldsee architektonisch angelegt wurde. In diesem Zusammenhang baggerte man den Waldsee aus und versah ihn mit einer Parkanlage, dem Lessingpark. Der See wurde vergrößert und sein Ufer mit seltenen Bäumen bepflanzt, von denen heute noch mehrere Sumpfzypressen erhalten geblieben sind. Es gab auch einmal einen Ruderbootverleih und eine mit Märchenbildern ausgeschmückte Trinkhalle am Südufer des Sees, wo zuvor eine kleine Schankwirtschaft stand.

Der Schriftsteller Erich Kästner, der vor allem für seine Kinderbücher wie „Pünktchen und Anton“, „Das fliegende Klassenzimmer“ oder „Das doppelte Lottchen“ bekannt war, machte Hermsdorf und den Waldsee fünf Jahre lang zu seiner Heimat: In den 1960er Jahren lebte er in der Parkstraße 3a. Und er wird sicherlich am kleinen See spazieren gegangen sein und den Kindern im Winter beim Schlittschuhlaufen zugesehen haben.
Heute ist der Waldsee bei Joggern, Spaziergängern und durch seinen kleinen Spielplatz bei Familien beliebt.
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